Kick-off: KontextSchule 2018 - 2020,
2. Jahr

Nach der Sommerpause trafen wir uns zum gemeinsamen Einstieg ins 2. Fortbildungsjahr.
An diesem Nachmittag beschäftigten wir uns mit Berichten aus den Praktika im Alltag einer*eines Anderen. Dazu wurden die Berichte vorgängig durch die Projektverantwortlichen gelesen und Kategorien gebildet, entlang derer Textpassagen ausgewählt wurden, welche wir im Plenum vorlasen und diskutierten.
Um die individuelle Ebene der konkreten Praxisbeschreibungen und darin enthaltene Zuschreibungen zwischen den Berufsfeldern auch strukturell einzubetten, wurden zusätzlich Passagen aus dem Text „(lacht).“ von Carmen Mörsch vorgelesen. Dieser thematisiert die Zusammenarbeit zwischen Künstler*innen und Schulen im Rahmen des Projekts „Kinder machen Kunst mit Medien“, wobei der Fokus darauf liegt, „wie Künstler*innen, die im Bildungsbereich arbeiten ihre Rolle selbst verstehen (Mörsch 2005:64)“. Auf Basis von Daten aus Interviews arbeitet der Text Beschreibungen heraus, die verdeutlichen, dass die am Projekt beteiligten Künstler*innen sich selbst, aber auch Kunst gegenüber Schule als das ‚Andere’ begreifen: „Die Vorstellung von sich selbst als das Andere der Schule, die Lehrer_innen ihrerseits durch entsprechende Zuschreibungen an Künstler_innen mit hervorbringen, kann der Zusammenarbeit sowohl Spielräume öffnen als auch Hierarchien unbefragt reproduzieren.“ (Willenbacher 2017). Dieses Spannungsverhältnis wollten wir mit den Mitwirkenden im Hinblick auf die nun anstehenden Kollaborationen thematisieren. Denn diese schreiben sich in eine Geschichte (vgl. dazu u.a. die Geschichte der KontextSchule) ein, die einerseits zu veränderten Bedingungen geführt hat, unter denen diese Zusammenarbeit stattfindet – etwa die Etablierung und Systematisierung der Arbeit zwischen Künstler*innen und Schulen, wie sie u.a. im Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ erfolgt. Andererseits gibt es wirkmächtige Persistenzen in dieser Geschichte, also Faktoren, die sich erstaunlich hartnäckig halten – dazu gehören die weiter oben beschriebenen Zuschreibungen zwischen den Berufsfeldern. Diese lassen sich übrigens auch an den drei zur Lektüre empfohlenen und zu unterschiedlichen Zeiten erschienenen Texten von Carmen Mörsch nachvollziehen.

Termin: Mittwoch, den 11. September 2019, 14:30 – 18:30

Literatur zum Treffen