Kick-Off: KontextSchule 2016 - 2018,
2. Jahr

Den Auftakt ins zweite Fortbildungsjahr gestalteten das Künstler*innen-Duo Birte Trabert und Lukas Oertel. Die beiden waren an der KontextSchule 2014 – 2016 beteiligt und haben in diesem Rahmen mit zwei Lehrpersonen an deren Schulen je ein künstlerisch-edukatives Vorhaben realisiert, von denen eines bis heute fortbesteht. Darüber hinaus sind sie im Beirat der KontextSchule aktiv, wo sie ihre Perspektive als ehemalige Mitwirkende ebenso wie als engagierte Akteur*innen in den Feldern Kunst und Kulturelle Bildung bzw. künstlerisch-edukative Praxis an Schulen einbringen.

Birte Trabert und Lukas Oertel berichteten von ihren Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteur*innen an Schulen und erprobten mit uns die künstlerisch-forschende Methode der Quadratmeterforschung, welche von Claudia Hummel entwickelt und von den beiden Künstler*innen für ihren Kontext adaptiert wurde:
An der Lina-Morgenstern-Schule in Kreuzberg stellten sie sich gemeinsam mit Schüler*innen und der Lehrerin Jana Lettau die Frage: Stell dir vor, du könntest über einen Quadratmeter auf dem Schulgelände frei verfügen – was würdest du damit tun?
Damit die Schüler*innen die Quadratmeterforschung eigenständige durchführen konnten, hatten die Künstler*innen ein Protokoll entwickelt, mit dem sie nun auch uns losschickten. Nach der praktischen Übung und einer kurzen Auswertung in den Gruppen, gingen die beiden entlang ihrer Dokumentation den Prozess ihrer Zusammenarbeit durch – von der Entwicklung von Utopien und Visionen der Schüler*innen, über das experimentelle Gestalten ihres Quadratmeters mit dem Material Tape bis hin zum Aufsetzen eines Vertrags, der den Jugendlichen für den Zeitraum eines Schuljahrs offiziell die Verantwortung für einen Quadratmeter Schulgelände überträgt. Sie sparten auch die Schwierigkeiten in der Arbeit an der Schule nicht aus: So konnte etwa die geplante temporäre Übertragung des Quadratmeters in die Obhut der Schüler*innen aufgrund der Intervention durch die Schulleitung nicht realisiert werden, was bei den Künstler*innen ebenso wie bei den Schüler*innen und der Lehrperson zu Frustration führte.
In der abschließenden Feedback- und Fragerunde gaben die beide Künstler*innen Auskunft über ihre unterschiedlichen Erfahrungen an den Schulen, mit denen sie kooperiert hatten. Sie betonten die Wichtigkeit frühzeitiger und klarer Absprachen mit den Schulakteur*innen und die Bedeutung, welche den Lehrpersonen bei solchen Aushandlungsprozessen zukommt.

Zum Abschluss des Nachmittags konnten sich die Mitwirkenden in den Interessengruppen besprechen und das gemeinsame weitere Vorgehen planen. (de/ad)

Gäste: Birte Trabert, Lukas Oertel, Claudia Hummel

Termin: Mittwoch, den 13. September 2017, 14:30 - 18:30 Uhr

Literatur zum Treffen